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Alexander Fjodorowitsch Moschaiski war russischer Marineoffizier, Erfinder
und Luftfahrtpionier. Im Jahre 1882 reichte er ein von ihm entwickeltes
Dampfflugzeug zum Patent ein. Allen Wiederständen zum trotz wurde es
tatsächlich gebaut und soll, unbetätigten Berichten zufolge, 1884
sogar einmal 20 und ein anderes mal 30 Meter weit geflogen sein. Insgesamt
war die Konstruktion, der drei verbauten Dampfmaschinen wegen, wohl doch
zu schwer. Bis zu seinem Tod 1890 versuchte Moschaiski deshalb Gewicht und
Anzahl der Dampfmaschinen zu verringern.
Gewichtsprobleme hat unser Papierflieger mit Sicherheit nicht. Trotzdem kann
es nicht schaden, wenn du die Falttechnik erst einmal mit leichterem Papier
zu 60-70 g/m2 übst. Mit Kopierpapier von 80 g/m2
oder noch schwererem Papier sind die Schritte 9 bis 15, der vielen
Lagen wegen, schon ziemlich schwierig. Der Entwurf ist auf eine möglichst
lange Flugdauer ausgerichtet. Trotzdem sollte unser Papierflugzeug das Vorbild
in der Flugweite übertreffen können:
1. Ein Blatt A4 wird der Länge nach halbiert und gleich wieder
geöffnet.
2. Jetzt wird eine kurze Markierung in der Nähe der Mitte gemacht, aber
eben nicht genau in der Mitte. Dazu wird die Unterkante so nach oben geschlagen,
dass noch ca. 1/30 der Blatthöhe zu sehen sind. Bei A4-Hochformat sind
das ca.10mm (Im Zweifel versuch es eher mit etwas weniger), bei A3-Hochformat
ca. 14mm. Dieser Schritt ist entscheidend für die richtige Schwerpunktlage
des Fliegers.
3. Die Oberkante! des Blattes wird auf die Markierung gefaltet.
4. Noch einmal wird die Oberkante auf die Markierung geschlagen und dann
5. der Vorgang ein letztes Mal wiederholt.
6. Danach werden alle Falten wieder geöffnet.
7. Mit diesem Schritt werden die Papierlagen an den zukünftigen
Flügelseiten reduziert. Dadurch lassen sich später die
Flügelenden leichter ausfalten. Die oberen Ecken des Blattes werden
auf den ersten Falz von oben gelegt, während die so entstehenden neuen
Knicklinien den letzten durchgehenden wagerechten Falz an den Blatträndern
schneiden.
8. Anschließend werden die Falten von 3. bis 5. wieder hergestellt.
9. Die Form wird längs des Mittelfalzes so zusammen genommen, dass die
Papierwulst nach Außen kommt. Am leichtesten gelingt dieses, wenn du
dazu die Form an den äußeren Enden der Wulst anfasst.
11. Der nächste Schritt ist ein ziemlich schwieriger Vorbereitungsfalz.
Die untere Spitze der Wulst wird auf ihre Hinterkannte gefaltet. Bei insgesamt
14 Lagen Papier bedarf es dazu schon viel Kraft und Geschick. Ist es gelungen,
wird die Faltung gleich wieder rückgängig gemacht.
12. Jetzt wird die Spitze in einer Art Spreizfaltung eingedrückt und
gleichzeitig die obere Wulst scharf an ihrer Kante zur Seite geschlagen.
Das ist die schwierigste Stelle der gesamten Anleitung. Am Ende muss unten
ein auf der Spitze stehendes, gleichschenkliges Dreieck entstehen. Alles
sollte möglichst flach und knitterfrei ausgestrichen werden.
13. Der fordere Teil der Wulst wird scharf nach hinten geschlagen. Am einfachsten
geht das, wenn du deine Form vorher umdrehst.
14. Entlang der Oberkante des entstandenen Papierriegels und parallel zur
Unterkante wird die Flügelwurzel angelegt. Am besten orientierst du
dich ein bisschen an den Hinterkanten. Diese müssen eine gerade Linie
bilden. Die Form umdrehen und
15. die zweite Flügelwurzel ausfalten.
16. Jetzt sind schon die Flügelenden dran. Parallel zur Kante einen
ca. 10 mm breiten Streifen nach oben falten. Aufpassen, das die Papierwulst
mit kommt!
17. Der Feinschliff. Zuerst eine kleine Ecke der Wulst nach innen schlagen.
18. Dann mit einer weiteren Bergfalte das Flügelchen anschrägen.
Sinn der Übung ist es, das komplette Wulstende ein Mal um die obere
Papierlage zu falten. Dadurch wird die Wulst fest mit der Tragfläche
verbunden und kann nicht mehr aufgehen.
19. Die fertige Flügelspitze. Jetzt die Schritte 16 bis 19 am anderen
Flügel wiederholen.
20. Und jetzt kommt der Clou, der Flieger wird auch am Heck verschossen.
Dazu erst einmal beiderFlügel wieder nach oben auffalten.
21. Ein kleines Dreieck am hinteren, unteren Ende wird so nach oben gebracht,
dass seine Spitze genau auf dem Falz der Flügelwurzel zu liegen kommt.
Abbildung 21a zeigt diese Situation. Anschließend wird der Falz wieder
geöffnet.
22. Das Dreieck wird mittels Spreizfaltung aufgedrückt und flachgelegt.
23. Das innere Dreieck wird zurückgeschlagen.
24. Dann wird das selbe Dreieck so halbiert, dass der neue Falz durch die
Dreieckswurzel am Heck geht.
25. Zum Schluss geht das halbierte Dreieck wieder zurück nach vorn.
Die Schritte 24 bis 26 müssen noch auf der anderen Seite wiederholt
werden.
Danach bleibt nur noch die Tragflächen schön wagerecht auszurichten und zur Stabilisierung die Flügelenden senkrecht aufzustellen. Vielleicht ist auch noch etwas Trimmung an der Fliegerhinterkante von Nöten. Dann sollte unsere AFM1882 startklar sein für den ersten großen Flug.
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