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Das Blohm & Voss nicht nur Schiffe gebaut hat, ist heute fast vergessen.
Wie viele andere Firmen hat aber auch Blohm & Voss einen Ausflug in den
Flugzeugbau gewagt. Heraus kam nach einigem Pröbeln unter anderem die
BV 138, ein Aufklärer der ab 1940 von der Luftwaffe zur See- und
Küstenüberwachung eingesetzt wurde. Von den Besatzungen wurde der
Flieger seiner Form wegen übrigens "Fliegender Holzschuh" getauft.
Die Grundidee für den Papierflieger habe ich von Phil Johos "Seaplane".
Ich habe allerdings den Faltplan stark überarbeitet. Die Länge
einiger Falten wurde gekürzt, den Schwerpunkt optimiert, die
Tragfläche vergrößert und das Heck mit einer von mir entwickelten
Abschlussfaltung verschlossen. Herausgekommen ist ei exelender Gleiter, der
seinem Vorbild alle Ehre macht. Du brauchst einen A4-Bogen Druckerpapier
zu 80 g/m2. Und schon kann's los gehen:
1. Das Ausgangsblatt wird in Längsrichtung halbiert.
2. Auf der Höhe von 7/16 der Blattlänge wird der erste Querfalz
gesetzt. Das sorgt für eine optimale Schwerpunktlage des fertigen Fliegers.
Im Bild ist gezeigt, wie du die Lage des Falzes durch fortlaufendes Halbieren
finden kannst. Wichtig ist, dass du bei den Zwischenschritten nur kleine
Markierungen in der Blattmitte anbringst und keinesfalls durchgehende Falze
machst. Wenn du das Blatt nach dem 2. und 3. Markieren jeweils wendest, geht
es etwas leichter.
3. Der so entstandene obere 7/16-Bereich wird in Längsrichtung geviertelt.
Auch hier solltest du die Falze auf keinen Fall bis zur Unterkante des Blattes
durchziehen.
4. Die nächsten beiden Längsfalze werden bis zur Unterkante des
Blattes durchgezogen.
5. Noch einmal werden im oberen Blattbereich zwei kurze Falze erzeugt, welche
nur bis zur 7/16 -Linie gehen dürfen.
6. Endlich wird der obere Teil des Blattes nach unten geschlagen.
7. An den oberen Ecken werden zur Vorbereitung des nächsten Schrittes
zwei 45°-Falze gemacht.
8. Die Ecken werden mittels Gegenbruchfaltung flach gedrückt. Dabei
wandern die Ränder der oberen Lage nach innen auf die Mitte der Form.
9. Das Ganze sollte jetzt so aussehen, die Form bitte wenden.
10. Die obere Kante wird auf die verdeckt liegende Kante oberhalb der Mitte
der Form geschlagen. Diesen Schritt kannst du auch erst später, nach
dem Schritt 13, erledigen. Dann ergibt sich die Lage der Falte sogar fast
von alleine. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass dann der Umschlag
von der Unterseite des fertigen Fliegers etwas mehr absteht als wenn du ihn
jetzt gleich machst. Geringeres Abstehen ist aber besser für die
Flugeigenschaften. Wenn du fertig bist, dreh die Form wieder zurück.
11. Die oberen beiden Lagen werden so weit wie möglich nach oben
geschlagen.
12. Wieder wird mit zwei 45°-Falten eine Gegenbruchfaltung vorbereitet.
13. Und prompt folgt die Gegenbruchfaltung, welche zwei bewegliche
Flügelchen erzeugt.
14. Am oberen Ende werden zwei kleine Dreiecke nach innen geschlagen.
15. Dann wird die Form in der Mitte zusammengelegt.
16. An der Spitze wird eine 45°-Falte vorbereitet und am Heck ein kleines
Dreieck auf sichtbare Falzlinie geschlagen.
17. Die Spitze wird mittels Gegenbruchfaltung nach innen durchgedrückt.
Am Heck wird das soeben erzeugte Dreieck noch einmal so umgeschlagen, dass
ein langer 45°-Falz entsteht. Diesen Falz gleich wieder öffnen.
18. Auch das kleine Dreieck am Heck wird wieder zurückgefaltet.
19. Jetzt wird das Heck an den langen 45°-Falten mittels Gegenbruchfaltung
ins Innere der Form gebracht.
20. Eine letzte Gegenbruchfaltung im Inneren der Form bringt das kleine Dreieck
am Ende des eingesteckten Zipfels wieder etwas weiter nach oben.
21. Der zukünftige Tragflügel wird nach oben gefaltet. Dabei musst
du darauf achten, dass das kleine Dreieck am Heck mit flach gelegt wird.
22. An den Seiten der Flügel werden zwei schmale Streifen nach innen
geschlagen. Diese werden später die Tragflächen etwas mehr Steifigkeit
verleihen. Eine Breite von 5-6 mm ist für diese Streifen völlig
ausreichend. Am Heck werden zwei weitere Dreiecke um die Diagonalen zur Mitte
der Form hin umgefaltet.
23. Zwei Rückfalze bringen die Hinterkanten der Dreiecke mit den Kanten
der Lage darunter zur Deckung.
24. Jetzt wird es etwas knifflig. Die im Schritt 23 und 24 mühsam
ausgefalteten schmalen Dreiecke müssen um die Diagonalen in die darunter
liegenden Minitaschen gesteckt werden. Je exakter das gelingt, desto besser
läßt sich der Flieger später trimmen.
25. Der Flieger ist jetzt fast fertig. Als letztes muss noch die Spitze
geschlossen werden. Dazu führt man die Tragflächen mit den Unterseiten
zusammen.
26. Das erste Flügelchen aus Schritt 13 wird in so in den Rumpf gesteckt,
dass es über den innen liegenden Zipfel zu liegen kommt.
27. Zum Abschluss steckt man auch noch das zweite Flügelchen in den
Rumpf. Fertig!
Bleibt nur noch die Tragflächen schön wagerecht auszurichten und zur Stabilisierung die Flügelenden senkrecht aufzustellen. Vielleicht noch ein bisschen Trimmerei an der Fliegerhinterkante und nichts kann die "BV 138 - Holzschuh" mehr aufhalten.
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meinem Buch.
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