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Mit diesem Muskelkraftflugzeug hat der Radrennfahrer Bryan
Allen am 23.August 1977 den 1. Kremer Preises gewonnen. Dazu musste er in
8 Minuten eine liegende Acht um zwei Pylone fliegen, welche 800 m auseinander
standen. Er bewältigte die Gesamtstrecke von ca. 2,2 km in 7 Minuten
und 27,5 Sekunden und musste dazu eine Dauerleistung von ca. 450 Watt aufbringen.
Nur zum Vergleich, ein untrainierter Mensch schafft gerade mal 150 Watt.
Mit dem Gossamer Condor entwickelte das Team um Paul B. McCrwady das erste
einer ganzen Reihe von muskelkraftbetriebenen Flugzeugen. Interessant ist
die Entenbauweise. Dadurch wird auch vom Höhenleitwerk Auftrieb erzeugt.
Das spart Antriebsleistung und diese ist ja beim Muskelkraftflug der kritische
Faktor. Vielleicht noch einige technische Daten: Spannweite 29,25 m (96 ft.),
Länge 9,14 m (30 ft.), Höhe 5,49 m (18 ft.) und Masse 31,75 kg
(70 lb.)
Für einen Papierflieger hat auch unser Nachbau eine beachtliche
Flügelstreckung und, damit verbunden, eine sehr geringe Flügeltiefe.
Das erfordert große Sorgfalt bei der Herstellung. Am besten wird es
sein, wenn du auch hier erst einmal mit etwas dünnerem Papier übst.
Danach sollte dann A4-Druckerpapier zu 80 g/m2 kein Problem sein.
Eine A3-Vesion empfehle ich allerdings nicht. Trotz geschlossenem Rumpf
würde so ein Flieger sehr fragil ausfallen.
1. Ein Querfalz wird in der Blattmitte angelegt und gleich wieder
geöffnet.
2. Danach die Mitte des Falzes kurz marlieren.
3. Indem eine Längsseite des Blattes auf die Mitte gefaltet wird, entsteht
eine neue Markierung in 1/4 der Blatttiefe.
4. Jetzt wird die weiter entfernte Längsseite auf die neue Markierung
gefaltet.
5. Der neu entstandene Falz wird auf die Blattkante in der Mitte der Form
geschlagen.
6. Der Vorgang wird noch einmal wiederholt.
7. Die entstandene Papierwulst wird noch einmal komplett geöffnet.
8. An den kurzen Seiten wird je ein Dreieck nach innen geschlagen. Dadurch
werden die Papierlagen an den späteren Flügelenden
ausgedünnt.
9. Die Form wird an den alten Knicklinien wieder zusammengelegt.
10. Anschließend wird die Form über dem Mittelfalz so zusammen
genommen, dass die Papierwulst nach außen kommt.
11. Diese Abbildung zeigt die Situation nach dem Zusammenlegen. Alles schön
glatt streichen.
12. Zur Vorbereitung des nächsten Schrittes wird an der Unterkante ein
gleichschenkliges Dreieck an der Spitze der Wulst auf dessen Hinterkante
gefaltet und der Falz gleich wieder geöffnet.
13. Es folgt eine Spreizfaltung. Hierbei wird das Dreieck an der Unterkante
aufgedrückt und der obere Teil der Wulst umgeschlagen. Für eine
saubere Ausführung bedarf etwas Geschick.
14. Auch der hintere Teil der Wulst wird umgeschlagen.
15. Das Ergebnis sollte jetzt so aussehen. An der Oberkante des neu entstandenen
Papierriegels wird der oben liegende Teil der Form gerade nach unten gefaltet.
Der erste Flügel ist entstanden. Die Form wenden.
16. Der zweite Flügel entsteht auf die gleiche Weise. Anschließend
die Form wieder zurückdrehen.
Ein Steifen von ca. 10 mm am Ende des Flügels wird nach oben geknickt.
18. An der Spitze des Flügelchens wird ein kleines Dreieck nach innen
geschlagen.
19. Durch die Mitte der entstandenen Schräge wird ein Bergfalz bis zur
hinteren, oberen Ecke des Flügelchens gelegt. Das abgeknickte Dreieck
wandert dabei nach innen. Damit wird die Papierwulst unter der Tragfläche
fixiert.
Das Endprodukt sieht dann so aus. Die Schritte17 bis 19 müssen noch
am anderen Flügel wiederholt werden.
21. Die Flügel gehen noch einmal kurz nach oben.
22. Am Rumpf wird hinten ein Dreieck auf die Flügelwurzel geschlagen.
23. Durch die Fliegerspitze wird ein Falz bis zum Ende der Flügelwurzel
geführt. Die Forderkannte des nach oben kommenden Dreiecks lässt
sich dabei ein bisschen unter die Lagen des Frontriegels schieben. Der
Überstand ist nicht groß, hält die Faltung aber zuverlässig
geschlossen.
24. So sollte das jetzt aussehen.
Zum Abschluss alles hübsch ausrichten und fertig ist der Flieger. Da dieser Nurflügler eine geringe Flügeltiefe aufweist, muss er sehr sorgfältig getrimmt werden. Außerdem ist eine ausreichende V-Stellung der Flügel beim Flug wichtig. Zuviel V ist aber auch nicht gut. Da musst du bestimmte etwas probieren, eh dein Condor richtig gut fliegt. Dann aber ist es ein Erlebnis ihn segeln zu sehen.
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meinem Buch.
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