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Die
Rocket ist einer meiner Versuche einen möglichst schlanken und kompakten
Papierflieger zu entwerfen. Herausgekommen ist ein rein ballistischer Faltflieger
mit minimaler Flügelfläche und guter Flugstabilität. Mit der
richtigen Wurftechnik geht er ab wie eine Rakete (daher auch der Name).
Außerdem ist der Flieger extrem haltbar, was ihn zu einem guten
Übungsgerät macht. Ich würde mich nicht wundern, wenn ein
begabter Papierfliegerpilot damit den Guinness Weltrekord knacken könnte.
Hilfreich währen dazu allerdings Vorkenntnisse im Speerwurf oder als
Pitcher beim Baseball.
Die Herstellung aus wettkampftauglichen A4-Papier zu 80 g/m2
ist etwas schwierig. Deshalb empfehle ich dir erst mal leichteres Papier
zu verwenden. Hast du ein Gefühl für die Falttechnik entwickel,
klappt es bestimmt auch mit Kopierpapier.
1. Das Blatt wird längs halbiert. Danach wird die Längsfalte wieder
geöffnet.
2. Nun macht man eine Querfalte in die Mitte des Bogens. Auch diese wird
wieder geöffnet
3. Die obere Blattkante wird auf die Mitte gefaltet.
4. Die neue Oberkante wird um den vorbereiteten Mittelfalz nach unten
geknickt.
5. Als Nächstes werden die Seitenkanten in Richtung Mitte eingeschlagen.
Aber Achtung: Um den Längsfalz sollte eine Lücke von 4 bis 5 mm
frei bleiben. Je dicker das Papier ist um so größer sollte die
Lücke sein. Ohne die Lücke ist es später sehr schwierig die
Form um die Längsfalte zusammen zulegen. Das nächste Bild zeigt
das Ergebnis dieser Operation.
6. Die oberen äußeren Ecken der Form werden auf die innen liegenden
Längskanten geknickt, die Falten aber gleich wieder geöffnet. Dies
dient der Vorbereitung des nächsten Schrittes.
7. Die oberen Ecken werden mittels zweier Gegenbruchfaltungen in das Innere
der Form versenkt. Dadurch wird die Form insgesamt etwas flacher und die
nächsten Schritte werden einfacher.
8. Die schrägen oberen Kanten der Form werden auf die Längskanten
in der Mitte geschlagen. Die vielen Papierlagen machen diese Operation schon
ziemlich schwierig. Aufpassen, das nichts verrutscht!
9. Jetzt endlich kann die Form um die Längsfalte zusammengenommen werden.
Noch einmal alles schön fest zusammendrücken.
10. Als Nächste benötigt man einen Hilfsfalz. Dazu die Oberkanten
der oberen Lagen der nach oben offenen Form auf die Unterkannte falzen und
gleich wieder öffnen.
11. Jetzt macht man den Heckverschluss. Er wird später verhindern, dass
sich die Rocket in der Luft öffnet. Dazu wird die untere hintere Spitze
der Form auf unseren Hilfsfalz gefaltet und zwar so, dass der neue Falz
gleichzeitig auch durch die obere Ecke geht. Auch diesen Falz gleich wieder
öffnen.
12. In diesem Schritt wird das vorbereitete Dreieck unten, mittels
Gegenbruchfaltung nach außen, sozusagen um den Rumpf herumgewickelt.
Eine alternative Vorgehensweise währe es, zuerst das vorbereitete Dreieck
wie ein Hasenohr aufzustellen, dieses dann flachzudrücken und
schließlich die äußere Hälfte hinter die Form zu
falzen.
13. Zur Verstärkung der Form werden die Dreiecke an der Hinterkante
des zukünftigen Fliegers wie gezeigt halbiert, indem Teile der Dreiecke
nach innen eingesteckt werden. Bei Problemen kann man auch hier langsam vorgehen.
Erst ein Dreieck wieder aufklappen, dann das Dreieck von oben halbieren,
alles wieder zurück auf die Formschlagen und auf der Rückseite
wiederholen.
14. Der Heckverschluss ist fertig. Jetzt wird die Tragfläche um den
Hilfsfalz aus Schritt 10 heruntergeklappt. Auf der anderen Seite brauchen
wir natürlich auch noch einen.
15. Zuletzt noch zwei Flügelchen zur Stabilisierung des Fluges. Dazu
werden zwei flache Dreiecke aus der Unterkannte der Form nach oben geknickt.
Die Falze beginnen in der Mitte der Flügel, dort wo die Papierlagen
das zweite mal weniger werden, und gehen direkt durch die hinteren
Flügelspitzen. Zum Schluss alles noch hübsch ausrichten. Fertig!
Wie schon gesagt, meine Rocket ist ein echter Werfer und fühlt sich am wohlsten, wenn sie wie ein Speer in die Luft geschleudert wird. Bei sorgfältiger Fertigung und ausreichend Kraft sind mit etwas Wurftechnik sehr große Weiten möglich. Immer vorausgesetzt, du hast genug Platz nach oben. Sollte deine Rocket in der Luft rollen, also sich um die Längsachse drehen, musst du noch einmal die Symmetrie deines Fliegers überprüfen. Achte auch darauf, dass deinem Flieger beim Abwurf nicht schief hältst oder ihm ungewollt eine Rotation mit auf dem Weg gibst. Wenn man sehr kräftig wirft, kann das allerdings schon mal vorkommen.
Gefällt dir dieser Flieger? Mehr Faltanleitungen findest du in
meinem Buch.
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