www.Papierfliegerei.de - SPAZ-B |
SPAZ-B ist ein Spazierflieger oder englisch auch walkalong glider.
Meines Wissens die einzige Art paper airplane, welche pilotiert werden
kann. Dazu bewegt man sich hinter dem Flieger und erzeugt mit seinen
Händen Auftrieb. Durch die Variation der Stärke und des Auftreffpunktes
des so erzeugten Luftstromes kann der Papierflieger gesteuert werden,
ohne dass er berührt wird. Dieses Video
zeigt meine Flügversuche mit dem SPAZ-B in einer Turnhalle.
1.
Das Ausgangsblatt wird in
Längsrichtung halbiert.
2. Die obere Ecke wird so nach unten geschlagen, dass von
der Oberseite noch ca. 1/6 bis 1/5 übrig bleibt. Bei einem Blatt A4
sollten es also ungefähr 38 mm sein. Diese Operation gleich noch mit
der
anderen Hälfte wiederholen.
3. Das sollte jetzt so aussehen. Nun wird die Spitze wieder
zurückgeklappt,
aber nur die der oben liegenden Hälfte!
4.
Das obere Dreieck wird exakt halbiert. Ab hier kommt es
sehr auf Genauigkeit an.
5. In dem nun die beiden Falzlinien aufeinander gelegt werden entsteht
zwischen
ihnen ein Bergfalz. Dieser sollte besonders scharf nachgezogen werden.
6. Danach wird der Bergfalz gleich wieder geöffnet.
7.
Die Form sollte jetzt so aussehen und muss gewendet
werden.
8. Die oben herausstehende Ecke wird auf die untere Ecke geschlagen.
Unbedingt
den neuen Falz scharf nachziehen.
9. Das sollte jetzt so aussehen. Damit sind die Vorbereitungen
abgeschlossen.
Das Blatt wird wieder glatt auseinander gefaltet.
10.
Jetzt kommt die Schere zum Einsatz. Rechts und links
werden entlang des zweiten! Falzes von innen zwei gleichgroße Dreieck
abgetrennt. Diese nicht wegwerfen, da wir sie Später noch gut brauchen
können.
11. Auf einer Seite wird das schmale Dreieck am vorgeformten Falz in
die Form
geschlagen.
12.
Der Vorgang wird wiederholt, nur das diesmal die
Schnittkante als Knickmarkierung dient. Wer Angst hat, dass er hier
verrutscht,
kann diesen Falz auch als Bergfalz ausführen.
13. Ein letztes Mal wird das Dreieck in die Form gefaltet. Auch dieser
Falz
kann, der Einfachheit halber, als Bergfalz ausgeführt werden. Ich
wollte in
dieser Anleitung nur nicht dauernd die Form hin und her drehen und so
Verwirrung stiften.
14.
So sieht unser Blatt aus, wenn alle Falze wieder
geöffnet sind. Jetzt werden die Schritte 11. Bis 13. Auf der anderen
Seite
wiederholt.
15. Auch die zweite Runde Vorbereitungsfalze ist zu ende, nun wird das
erste Mal
geklebt. Dazu die Rose eingefärbte Flache dünn mit einem Klebestift
(kein
Flüssigkleber!) einstreichen und wie gehabt in die Form klappen. Alles
schön
andrücken und glatt streichen.
Bei Flüssigkleber wird das Papier zu nass, dass könnte die fertige Form
verändern.
Außerdem kann sich durch Flüssigkleber die Schwerpunktlage des fertigen
Fliegers sehr verändern.
16.
Der Vorgang wird auf der gegenüber liegenden Seite
wiederholt. Danach stellt man den Klebestift am besten etwas zur Seite,
denn
leider braucht es jetzt noch ein par weitere Vorbereitungen, bis der
Flieger
weiter zusammen geklebt werden kann.
17. Die unter Spitze wird so in die Mitte der Form geschlagen, dass der
neue
Falz durch den Kreuzungspunkt der Falze in der Mitte der Form geht,
dabei muss
die Spitze auf dem Mittelfalz zu liegen kommen.
18.
An den Seiten werden, an den vorhandenen Falzen,
die kleinen Dreiecke wechselseitig in die Form geschlagen und noch einmal scharf
nachgezogen.
Dabei muss man darauf achten, dass die Spitze des Dreieckes in der
Mitte auch
wirklich auf dem Mittelfalz bleibt.
19. An den Hinterkanten der kleinen Dreiecke wird die Spitze in der
Mitte der
Form nach unten geschlagen. Wenn alles richtig liegt, ragt diese danach
etwas
über den Rest der Form hinaus.
20.
Die Grundform des Fliegers ist fertig. Jetzt muss sie nur noch verklebt
werden.
Dazu werden erst einmal alle Falze wieder aufgeklappt.
21. Als Vorbereitung zum Verkleben wird die Spitze unter die Form
gebracht.
22.
Der untere Rosa markierte Teil des Fliegers wird dünn
mit Klebestift bestrichen und anschließend nach innen geklappt.
Achtung: die
zuvor versteckte Spitze wird nicht mit verklebt!
23. Die Spitze wandert ohne Kleber! In die Mitte der Form.
24.
Nach einander werden die unteren Dreiecke mit Klebestift
eingestrichen, eingeklappt
und verklebt.
25. Der Vorgang wird noch einmal wiederholt.
26.
Als letztes wird die Spitze in der Mitte mit Klebestift
dünn eingestrichen. Am besten legt man eines der anfangs
abgeschnittenen
Dreiecke unter, damit man nicht versehentlich die Tragfläche
vollkleistert.
Anschließend wird die Spitze nach unten umgeschlagen und festgedrückt.
27. Die Grundform unseres Fliegers ist fertig.
28.
Zur Stabilisierung der Fluglage benötigt der SPAZ-B zwei
Flügelchen an den Enden der Tragflächen. Dazu werden diese so auf die
Hinterkante gefalzt, dass die
äußere
Flügelspitze genau auf der Hinterkante zu liegen kommt und der Teil der
eingeklappten Vorderkante parallel zum Mittelfalz ist. Das sollte sehr
genau
und symmetrisch erfolgen. Telefonbuchpapier hat hier den Vorteil, dass
man sich
mit den Kanten an der Schrift orientieren kann.
29. Zeigt die Situation danach. Anschließend werden die Falze wieder
geöffnet.
30.
Dieser Schritt ist ebenfalls sehr wichtig. Nacheinander
werden zwei Falze in der Mitte der kleinen Dreiecke angelegt und gleich
wieder
geöffnet, aber jeweils nur von der Mitte der Form bis zu den gerade
gemachten
Falze für die Flügelchen! Keinesfalls sollten diese Falze durchgezogen
werden.
Der Sinn dieser Falze besteht darin, der Vorderkante der Flügel etwas
mehr
Stabilität, aber vor allem eine leicht Wölbung zu geben. Dadurch
entsteht
später in der Tiefe der Tragfläche so etwas ähnliches wie ein S-Schlag
und,
dadurch wiederum, verbessern sich die aerodynamische Eigenschaften.
31. Zeigt die fertige Falzführung von der anderen Seite.
32.
Aus einem der am Anfang abgeschnittenen Dreiecke macht
man einen rechteckigen Streifen, welcher über die Spitze der Fliegers
geklebt
wird. Dazu schmiert man diesen reichlich mit Klebestift ein. Hier darf
es ausnahmsweise
wirklich mal etwas mehr sei, bevor man ihn auf die Spitze drückt.
33. Denn jetzt wird der Steifen so um die Vorderkante der Tragfläche
gedrückt,
dass diese eine leicht V-Form erhält. Hat
man etwas mehr Kleber genommen, dann
<schwimmt> der Papierstreifen etwas und man kann noch
eine Zeitlang korrigieren.
Zum Schluss alles noch hübsch
ausrichten. Die Hinterkante
des Fliegers sollte eine gleichmäßig gebogene Linie ergeben. Es kann
sein, dass
dies durch den Mittelfalz gestört wird. In diesem Fall muss man den
Mittelfalz
vorsichtig bis zur Verklebung in die Gegenrichtung durchknicken. Etwas
knifflig,
aber wer so weit gekommen ist lässt sich von dieser letzten
Schwierigkeit wohl
nicht mehr abschrecken. Weiter unten gibt es dazu noch ein par Bilder
von einem
fertigen SPAZ-B zum anschauen.
Gestartet wird der SPATZ-B mit dem Pinzetten-Griff und der
Einfliege-Technik. Getrimmt
wird der Flieger in
dem man die
Anstellung der Flügelchen verändert. Macht man ihren Winkel etwas
flacher, so
wird der Flieger kopflastig, vergrößert man die Anstellung geht die
Reise
Richtung Schwanzlastigkeit. Dreht der SPAZ-B nach recht so muss der
Winkel
des rechten Flügelchens verflacht oder der des linken vergrößert
werden. Am
besten stellt man den Flieger für sehr langsamen Flug, hart an der
Schwanzlastigkeit, ein. Dann muss man nicht so rennen und es sieht auch
eleganter aus.
Allerdings ist das Pilotieren mit den Händen eine nicht ganz einfache
Sache,
welche erst einmal geübt werden muss. Wenn du dir also anfangs keine
blauen
Flecke holen willst, solltest du dir einen möglichst großen Raum für
deine
ersten Flüge suchen. Eine Turnhalle ohne Hindernisse ist zum Beispiel
perfekt.
Und hier, wie versprochen, noch ein par Bilder vom fertigen Flieger.
Schön zu erkennen ist die durchgänige gleichmäßige Wölbung der
Hinterkante, welche durch das herausdrücken des Mittelfalzes bis zur
verklebten Spitze entsteht.
www.Papierfliegerei.de - SPAZ-B |