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Der Drache ist ein mythologisches Wesen und ein Drachenflieger wird auch als Hängegleiter oder Deltasegler bezeichnet. Beide sind hier nicht gemeint. Auf www.papierfliegerei.de werden wir uns nicht mit Mythologie beschäftigen und zum Deltaseglern gibt es vielleicht mal ein eigenes <Special>. Der Drachen hingegen ist ein Fesselfluggerät. Auf dieser Seite wirst du lernen, wie du einen Drachen aus einem Blatt Papier, etwas Nähgarn und Klebeband in weniger als 5 Minuten bauen und fliegen kannst. Doch seit wann gibt es überhaupt Drachen?
China gild als Ursprungsland der ersten Drachen. Dort sind
Fesselfluggeräte
aus Bambus und Seide seit dem 6. Jahrhundert vor Christus bekannt und
wurden
dort im 5. Jahrhundert vor Christus das erste mal offiziell erwähnt.
Erst später wurde die teure Seide durch das anfangs auch nicht gerade
billige Papier ersetzt.
Von China aus trat der Drachen seine lange Reise um die Welt bis nach
Europa
an. Allerdings brauchte das eine geraume Zeit. Noch 1650, auf
dem Bild
<Die
Kinderspiel> von Pieter Bruegel dem Älteren, fehlen
sowohl Drachen
als auch Papierflieger. Dises Bild täuscht jedoch ein wenig.
Zwar
ist der erste Nachweis eines Papierfliegers im deutschen Sprachraum
recht
spät und auch unsicher (1809 <Das fliegende Blatt> von
August
Wilhelm Zachariae), das Aufkommen von Drachen lässt sich jedoch recht
gut datieren. Bereits 1636 erschienen die <Mathematischen und
Philosophischen
Erquickstunden> von Daniel Schwerter und mit ihnen die
erste
deutschsprachige Anleitung zum Drachenbau. Das ist um so erstaunlicher,
da
die erste deutsche Papiermühle, die <Geisenmühle> in
Nürnberg, kaum fünfzig Jahre zuvor ihre Betrieb aufgenommen
hatte.
Diese Kopien des Originals verdanken wir der Sächsischen Landesbibliothek.
Das Drachenfliegen hatte aber offenbar nicht überall einen
guten Stand.
In Frankfurt am Main zum Beispiel wetterte bereits eine Verordnung vom
24.
August 1665 gegen den großen Mutwillen der undisziplinierten und
verwegenen
Jugend, insbesondere gegen das Vogelschießen, das Steigenlassen von
Papierdrachen, das Baden im Main sowie das Schleifen und
Schneeballwerfen
im Winter. Zur Verhinderung dieser <Bosheiten> wurden
besondere
Observatores (Aufpasser) bestellt. Kinder, die sich widerspenstig
zeigten
und trotz des Verbotes nicht von ihren mutwilligen Spielen und
dergleichen
ließen, sollten von den Aufpassern mit Karbatschen (Riemenpeitschen)
abgestraft und, falls dies nicht helfen sollte, ins Hospitalgefängnis
(Gefängnis für erkrankte Gefangene) bei Wasser und Brot
eingesperrt werden.
Ganz so schlimm geht es heute im Drachensport zwar nicht mehr zu, aber
die
besondere Aufmerksamkeit der Obrigkeit ist den Drachenfliegern trotzdem
sicher.
So gelten zum Beispiel in Deutschland Drachen bis 25 kg und einer
erreichbaren
Höhe von über 30 m als <nicht motorisierte
Luftfahrzeuge>.
Für solche Drachen besteht eine namentliche Halterhaftpflicht, welche
von vielen Haushalts- und Unfallhaftpflichtversicherungen nicht
abgedeckt
wird. Es könnte also gut sein, dass du für den neuerworbenen Drachen
erst mal eine Versicherung abschließen musst! Außerdem darf die
Leinenlänge 100 m nicht übersteigen und es muss ein Mindestabstand
von 3 km zu Flugplätzen eingehalten werden.
Über Sinn oder Unsinn solcher Regelungen läst sich trefflich streiten.
Fest seht jedoch, dass Versicherungsprämien beim Ausrichten von
Drachenfesten erhebliche Kosten verursachen. Zum Glück gibt es für
Papierflieger noch keine Haftpflicht. Hoffen wir mal, dass unsere
Politiker
auch in Zukunft andere Themen als die Papierfliegerei finden, an
welchen
sie sich abarbeiten können. Vorschläge hätte ich jedenfalls
genug.
Doch genug gejammert, kommen wir endlich zu den einfachen, schnell und unkomplizert zu bauenden Drachen für Strand und Alm.
Papierdrachen auf www.papierfliegerei.de(für die Bauanleitung einfach auf den Drachen klicken) |
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Monarch Der Monarch ist eine Entdeckung von Uwe Heidemann. Du benötigst
ein Blatt A4. Es schadet nicht, wenn es etwas stärker ist. Kopierpapier
eignet sich ausgezeichnet, Papier mit einer Grammatur bis 150 g/m2
ist jedoch noch etwas stabiler. Der Monarch braucht etwas Wind. Eine schwache Briese sollte daher schon wehen. Viel Spaß beim ausprobieren. |
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Kinney 1965Die 1960er waren nicht nur ein gutes Jahrzehnt für die Papierflieger, sondern markieren auch den Beginn der Sportfliegerei mit Deltaseglern und Paragleitern. Es passte also gut in die Zeit, wenn jemand wie Raymond E. Kinney versuchte einen Drachen aus Blatt biegsamen Materials patentieren zu lassen. Zum Glück, denn so ist seine Idee in den Archiven der Patentämter konserviert worden. Wenn dich diese Originaldokumente interessieren, die US-Anmeldung findest du unter US3.309.045 und die deutsche Version unter DE1.603.399. Hier zeige ich dir, wie du deinen eigenen Kinney aus nur einem Blatt A4-Kopierpapier, zwei Heftklammern und etwas Nähgarn in weniger als zwei Minuten startklar bekommst. Eine schwache, stetige Briese ist für diesen Drachen ideal. |
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