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Nach 2006 und 2009 versammelte sich am 4. und 5. Mai die weltweite Papierflieger-Elite bereits zum dritten Mal in der Mozart-Stadt Salzburg. Der Veranstalter und Sponsor hatte weder Kosten noch Mühen gescheut um die 249 besten Papierfliegerpiloten aus 83 in den Hangar 7 zu holen. Diese hatten sich zuvor in 634 sogenannten Qualifyers und National Finals gegen insgesamt 35.125 Bewerber durchgesetzt. Auf Deutschland entfielen davon allerdings nur zwei kleinere Veranstaltungen.
Normaler Weise beherbergt der Hangar 7 eine Sammlung historischer Flugzeuge, Helikopter und Formel-1-Rennwagen. Diese waren jedoch für die Wettbewerbe aus- oder an die Seite geräumt worden. So gab es jede Menge Platz und das reichlich zur Verfügung gestellte Papier verleitete eigentlich jeden, der sich an diesem Wochenende hier einfand, den einen oder anderen Papierflieger zu bauen und natürlich auch fliegen zu lassen. Ich hatte jedenfalls noch nie so ideale Bedingungen um meine Flieger zu testen, und ich habe die Gelegenheit weitlich ausgenutzt. Doch das Beste war wohl, dass man sich jede Menge Tricks von seinen Papierfliegeridolen abkucken konnte. Ken Blackburn (der langjährige Weltrekordhalter Longest Airtime) und John Collins (welcher seit diesem Jahr den Weltrekord in Longest Distance hält) waren in der Jury und wurden von der Location genau so zum Fliegerbau verführt wie alle anderen. Es war ein großer Spaß für jung und alt.
Trotz der vielen Teilnehmer war, je Disziplin, nur der beste Pilot jedes Landes am Start. Eine Ausnahme machte hierbei allerdings die USA, welche auf Grund der enormen Beteiligung in den Qualifyers in fünf Gebiete aufgeteilt worden war. Dadurch stellte das Mutterland der Papierfliegerei mit 15 Piloten das, mit Abstand, größte Team.
Ausgetragen wurden drei Disziplinen :
Longest Distance, Aerobatic und Longest
Airtime. Wenn du dich für die Regeln interessierst, findest du diese
hier. Da das
Teilnehmerfeld in jeder Disziplin
mehr als 60 Teilnehmer umfasste, fanden zuerst Vorausscheidungen statt.
Die
jeweils besten 10 Teilnehmer der Vorrunden qualifizierten sich
automatisch
für die World Finals.
2. Platz |
1. Platz |
3. Platz |
Almir Kišija |
Tomas Beck |
Jovica Kozlica |
Der
Hangar 7 ist zwar sehr groß, trotzdem war es
schwierig die enge Landebahn zu treffen. Viele sehr erfolgversprechende
Flüge landeten daher außerhalb und kamen nicht in die Wertung.
Bei nur zwei Versuchen je Pilot und der hohen Leistungsdichte im Feld
hieß
das oft alles oder nichts. Das musste auch der Litauer
Arturas Bauza
erfahren. In der Qualifikation gelang ihm mit unglaublichen 59,73
m ein neuer Hangar 7 - Rekord. Im alles entscheidenden
Finale schaffte
er es dann aber nicht einmal auf 's Treppchen. Viel zu unbeständig
waren
leider seine Würfe. Aber auch der große Favorit und zweifache
Red Bull Champion Jovica Kozlica hatte zu kämpfen. Zum Schluss reichte
es diesmal nur für den dritten Platz. Sieger wurde mit einer sehr
ordentlichen Leistung Tomas Beck. Auf den zweiten Platz schob sich
Almir
Kišija.
1. Platz |
3. Platz |
|
Tomasz Chodryra, |
Ryan Naccarato |
Alfredo Ramirez |
Mit vielen
Beiträgen dieser Disziplin kann ich ja
nur bedingt etwas anfangen, aber dieses Mal waren richtige Schmankerln
dabei.
Leider bekam der Amerikaner Ryan Naccarato schon recht früh im
Wettbewerb
die Maximalpunktzahl. Damit machte sich die Jury selbst das Leben sehr
schwer,
denn es kamen noch echte Kracher. So geschah, was geschehen musste, um
die
50 Punktemarke wurde es sehr, sehr eng. Das Ergebnis: Zum ersten Mal in
der
Geschichte der Red Bull Paper Wings wurden zwei Sieger in einer
Disziplin
gekürt. Ryan muss sich den Ersten Platz mit Tomasz Chodryra teilen.
Aus diesem Grunde wurde auch kein Zweiter Platz vergeben. Auf dem
Dritten
Platz gelangte völlig zu recht Alfredo Ramirez. Wenn ich etwas zu sagen
gehabt hätte, hätte Alfredo sogar gewonnen. Seine Vorführungen
eines Walkalong Gliders waren eine Offenbarung. Mit absoluter Kontrolle
steuerte
er seinen Flieger durch einen vorher festgelegten Parcours. Achte mal
im Video
(entweder youtube oder einfach
auf das Bild klicken) auf die weißen Hütchen, welche er umfliegen
musste. Diese Art der Papierfliegerei birgt, so glaube ich, großes
Potential. Eventuell könnte das sogar einmal eine völlig
eigenständige Disziplin werden. Ich habe mir jedenfalls vorgenommen,
in dieser Richtung mehr zu machen und hier kannst du bereits
meine ersten
Ergebnisse
bewundern.
2. Platz |
1. Platz |
3. Platz |
Gökhan Emiroglu |
Elie Chemaly |
Robi Fiser |
Auch
für diese Disziplin galt: Die Leistungsdichte
war enorm hoch. Um in das Finale zu kommen benötigten die Piloten
Flugzeiten
über 10 s. Die beste Zeit in der Qualifikation erreichte Elie Chemaly
mit 13,18 s. Im Finale lagen die Nerven bei den Piloten dann so richtig
blank.
Viele ungültige Versuche, viel Pech. So mancher aussichtsreiche
Kandidat
versenkte seine zwei Versuche bravourös im Hangarboden. So reichten
relativ schwache Leistungen Gökhan Emiroglu zum Zweiten Platz und Robi
Fiser zum Dritten Platz. Aber in der Qualifikation hatten sie ja schon
gezeigt,
was sie konnten. Mit dem aller letzten Wurf dieser World Finals gelang
Elie
Chemaly der Sieg in der Disziplin Longest Airtime. Hier das Video von
seinem Flug
oder eifach auf das Bild klicken.
Das beste Team stellte die... nein, nicht die USA sondern die Türkei! Quantität ist eben doch nicht alles, schon gar nicht in der Papierfliegerei. Hier kanst du sehen, was die Türken für einen Spaß hatten, und darauf kommt es ja schließlich an, oder?
Ich jedenfalls freue mich bereits auf die nächsten Red Bull Paper Wings World Championships im Jahr 2015, wenn es dann wieder heißt:
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