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Excel - Tabelle für Papierflieger-Berechnung | Untersuchung: Rechteckflieger - Teil 1 | Untersuchung: Rechteckflieger - Teil 2 | Papierflieger-Wetter |
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Falls dir ein par einfache Aussagen ausreichen findest du hier eine gute deutsche Seite: Warum fliegen Flugzeuge
Flügelgeometrie
Geometrie der Trimmfläche (falls
vorhanden)
Höhe der Flügelwölbung
Schwerpunkt des realen Fliegers
Abwurfhöhe der Fliegers
Trimmwinkel
Größe des Papiers aus dem der
Flieger gefaltet wurde
Flächengewicht des Papiers
Eventuelle Anbaumassen (z.B. Briefklammern)
Schau dir bitte dazu auch die Infos der Tabellenfelder an. Die Flügel-
und Trimmflächengeometrie kannst du im Diagramm rechts oben kontrollieren.
Bitte beachte, dass alle Längenangaben in Meter [m] erfolgen müssen.
Mit diesen Angaben errechnet die Tabelle einige Grunddaten und drei
Trimmzustände des Flieger (für die maximale Flugweite, die maximale
Flugdauer und den derzeitigen). Berechnet werden unter anderem:
minimal und maximal möglicher
Anstellwinkel
minimal und maximal mögliche
Schwerpunktlage
maximale Fluggeschwindigkeit
maximale Flugweite ohne Ballistik
aerodynamische Kenwerte für die einzelnen
Trimmzustände
Zusätzlich werden die aerodynamischen Beiwerte in drei Diagrammen
aufbereitet. Ich wünsche dir viel Spaß damit. Mir hat diese kleine
Tabelle jedenfalls schon oft geholfen.
Der Flieger muss sich hoch werfen lassen. Dazu sollte er eine hohe Startgeschwindigkeit vertragen, mit planen Tragflächen und fast ohne aerodynamische Hilfen ausgestattet sein.
Muss der Flieger, einmal hoch in der Luft, ausgezeichnet flugstabiel sein und mit möglichst geringem Energieverbrauch segeln.
Natürlich sind das zum Teil wiederstreitende Forderungen. Mit meiner Excel-Tabelle kannst du dazu nur die Gleitflugeigenschaften beurteilen. Diese sind jedoch in der Grundvariante nicht sonderlich überragen. Wie man leicht sieht, müßte der Flieger mit einer Abwurfgeschwindigkeit von ca. 60 km/h wenigstens 14,5 m hoch in die Luft geschleudert werden, um zumindest theoretisch den A5-Rekord von 22,48 s Flugdauer zu erreichen. Wahrscheinlich fliegt Tokuo Toda doch eine etwas besser austarierte Variante. Die Faltung läßt ja einige Variationsmöglichkeiten zu. Der eigendliche Clou dieser Faltmethode ist aber der Papierriegel an der Spitze, welcher den Faltrumpf zusammen hält und den Papierflieger formstabil macht. Dadurch öffnet sich der Faltrumpf in der Luft viel weniger als bei Fliegern ohne diesen Riegel.
Ausgehend von dieser Form lassen sich Veränderungen denken, welche die
Flugeigenschaften weiter verbessern würden (und mit denen wir das das
Schutzrecht der Japanese Patent Office aushebeln könnten). Versuchen
wir es mal damit:
Vergrößerung
der Spannweite durch Reduzierung der Faltrumpfhöhe und
Verschluss
der Hecks mit einem dem an der Spitze identischen Papierriegel.
Der
Verringerung Faltrumpfhöhe sind jedoch natürliche Grenzen gesetzt,
denn wenn der Faltrumpf zu niedrig ausfällt, funktioniert der Papierriegel
nicht mehr. Nach ein par Versuchen stellt man schnell fest, es ist nicht
sinnvoll den Faltrumpf kleiner als ca. 75% der Ausgangshöhe zu wählen.
Anderenfalls ist die Papierdicke schnell hinderlich bei der Ausgestaltung
der Fliegerspitze. Um den Flieger auch am Heck verschließen zu
können, muss man die erste Rückfaltung der Spitze entsprechend
weit über die Heckkante des Fliegers bringen. Die Flügelchen lassen
wir weg. Ansonsten ändern wir erst einmal nichts. Das Ergebnis kannst
du hier links bewundern. Vor allem der wunderschön geschlossen Faltrumpf
macht Hoffnung auf einen hervorragenden neuen Flieger.
Leider demonstriert uns schon der erste Flugversuch, dass wir noch lange
nicht am Ziel sind. Eine gründliche Analyse der Fliegerform zeigt uns
auch genau warum. Durch den lange Rückfaltung der Spitze ist der Schwerpunkt
des Fliegers viel zu weit nach hinten gerutscht. Es ist dadurch unmöglich
geworden ihn auszutarieren. Wir müssen also irgendwie mehr Gewicht an
die Fliegerspitze bekommen. Da wir keine Anbaumassen verwenden dürfen
(zumindest nicht, wenn der Flieger wettkampftauglich sein soll), bleibt nichts
anderes übrig als die Faltung zu variieren. Da sich dadurch aber auch
sehr häufig die Grundform des Fliegers ändert, braucht es erst
mal einige Versuche. Zumal eine gute Schwerpunktlage nicht einmal die halbe
Miete ist. Außerdem muss der neue Flieger ja auch noch flugstabil werden
und sich gut werfen lassen. Gut und einfach reproduzierbar sollte das Teil
dann auch noch sein. Alles zusammen also jede Menge Gelegenheit zu basten
und zu knobeln.
Nach
etlichen vergeblichen Experimenten ist mir dann dieses Exemplar gelungen.
Der Wolkenschneider ist auf maximale Flugdauer optimiert. Das macht es ziemlich
tricky ihn zu trimmen und zu fliegen. Auch um ihn sauber zu falten brauchst
man sicher etwas Übung. Dafür käme er zumindest theoretisch
mit einer Wurfhöhe von 7,2 m und einer Startgeschwindigkeit von ca.
40 km/h aus um den alten Rekord zu brechen.
Trotz seiner fantastischen Papierform und ausgezeichneten Gleiterqualitäten bekommt der Wolkenschneider im Praxistest aber allenfalls 7 von 10 möglichen Punkten. Leider habe ich nämlich bis jetzt noch keine Möglichkeit gefunden diesen Papierflieger so zu werfen, dass er ausreichend Höhe gewinnt und zudem noch sicher fliegt. Seine ausgeprägte Delta-Form und die Schräg stehenden Flügelchen sind beim Werfen anscheinend ziemlich hinderlich.
Aber noch habe ich die neue Faltmethode nicht aufgegeben. Früher oder später werde ich mich noch mal damit beschäftigen, und dann wird er noch viel besser, garantiert!
Du hast lust bekommen meinen Wolkenschneider nachzubauen? Nichts leichter
als das. Hier geht es zur
Faltanleitung!
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